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Der DAX DIGITAL MONITOR 2023 ist da!

15.11.2023

Alljährlich bringen die Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Dirk Stein (FOM Hochschule) und Prof. Dr. Tobias Kollmann (Universität Duisburg-Essen) den Dax Digital Monitor heraus. Dieser untersucht die Geschäftsberichte der 40 größten Aktiengesellschaften, die an der Frankfurter Börse gelistet sind, mit Blick auf ihre Digitalisierungsmaßnahmen. Soeben ist die aktuelle Ausgabe erschienen. Demnach lassen sich die Unternehmen zu Künstlicher Intelligenz noch wenig aus, und auch bei der Corporate Digital Responsibility gibt es Nachholbedarf.

Die Kosten durch Digitalisierung zu reduzieren, bleibt für die DAX40-Konzerne ein wesentlicher Antrieb.  Jedoch wird die Entwicklung von neuen digitalen Geschäftsmodellen oftmals vernachlässigt, fassen die beiden Autoren ihre Ergebnisse zusammen. Immerhin bemisst sich die Vergütung der Vorstände bei über der Hälfte der untersuchten Konzerne (63%) zunehmend auch daran, wie es gelingt, die Digitalisierung im Bestands- oder Innovationsgeschäft umzusetzen. Dementsprechend werden auch immer mehr Kennzahlen (KPIs) mit einem digitalen Bezug veröffentlicht, was die Autoren als positives Zeichen sehen. Trotzdem: Einen eigenständigen Digitalchef im Vorstand leisten sich nur drei der vierzig DAX-Unternehmen.

„Viel Luft nach oben“ sieht Prof. Kollmann zudem beim Thema Künstlicher Intelligenz (KI). Elf der DAX40-Unternehmen erwähnen KI in ihren Berichten überhaupt nicht. Die anderen bewerten KI zwar als künftig wesentlich für den Geschäftserfolg und wichtig für neue digitale Geschäftsmodelle, konkret werden sie jedoch (noch) nicht. „Die DAX-Unternehmen wurden von ChatGPT & Co. sprichwörtlich überrollt, und die Berichte zeigen, dass KI bei vielen Konzernen noch in den Kinderschuhen steckt“, meint Prof. Kollmann. Er ist aber gleichzeitig davon überzeugt, dass sich das für 2024 ändern wird.

Auch die Corporate Digital Responsibility (CDR) bleibt ausbaufähig. Der verantwortungsvolle Umgang mit Daten von Geschäftspartnern, Kunden und Beschäftigten wird gerade im KI-Zeitalter eine wesentliche Rolle spielen, finden die Autoren des Dax Digital Monitors. Entsprechend sollten die Konzerne darüber berichten, wie sie ihre unternehmerische Verantwortung für diesen digitalen Wandel sehen. Doch überhaupt nur zwei der Dax40-Unternehmen veröffentlichen jährlich einen eigenständigen CDR-Bericht. „Es wäre hilfreich, wenn sich alle DAX-Unternehmen freiwillig einer CDR-Initiative mit klaren Kriterien für die Berichterstattung anschließen würden“, meint Prof. Stein. „Gelingt dies nicht, so ist der Gesetzgeber gefragt, damit eine verantwortungsvolle digitale Ethik zu einem festen Bestandteil der Geschäftsberichte wird.“

Zur Studie: www.dax-digital-monitor.de